Immunität der Milchdrüse

Abwehr des Organismus der Milchkuh gegen eine Mastitis

Wichtig für die korrekte Funktion der Milchdrüse sind morphologische Eigenschaften wie die Form der Striche, der Abschluss des Strichkanals oder die Anwesenheit von Afterstrichen und anderen morphologischen Abweichungen. Die Milchdrüse hat eine recht komplizierte Anatomie und vor allem für das maschinelle Melken ist es notwendig, dass sie gut gewachsen ist. 

Sie verfügt über einige Abwehrsystem, die dazu dienen, Mikroorganismen nicht in den Euter eindringen zu lassen oder die, die dennoch eindringen, zu vernichten. Einer der bedeutenden Abwehrmechanismen ist die Erzeugung eines Keratinpfropfes (Lactosebum) im Strichkanal. Es wurde festgestellt, dass dieser Pfropf bei Kühen, die zu Mastitis neigen, einen höheren Gehalt an Öl- und Linolsäure aufweist, also unterschiedlich ist.

Ein weiterer bedeutender Faktor ist die vollständige Verschlussfähigkeit des Strichkanal-Schließmuskels. Milchkühe, die extrem schnell melkbar sind (der Strichkanal ist einfach zu öffnen), haben ein größeres Mastitisrisiko. 

Der Organismus der Milchkuh scheidet in die Milch, die im Euter gebildet wird, einige chemische Bestandteile aus, die gemeinsam den so genannten Lactoperoxidasekomplex bilden, der bakterientötend ist. Ähnlich wirkt auch Lactoferrin, das ebenfalls in die Milch ausgeschieden wird – es hemmt (inhibiert) die Vermehrung jener Bakterienarten, die Eisen für ihr Wachstum brauchen. 

Die konkrete Immunität der Milchdrüse ist von der allgemeinen Abwehrkraft des Organismus abhängig, verfügt aber auch über lokale Abwehrmechanismen. Die Milchdrüse enthält eine große Menge an Blut- und Lymphgefäßen und bekämpft Infektionen mithilfe weißer Blutkörperchen und im Blut enthaltener Antikörper.