Pseudomonas aeruginosa ist eine Bakterie, die normal in zahlreichen Umgebungen anzutreffen ist – Wasser, Erdboden, Kot, Haut, Schleimhaut. Von hier kann sie in den Euter gelangen, beispielsweise bei der Anwendung intramammarer Mittel für die Trockenstellung, falls der Eingriff nicht korrekt durchgeführt wird. Diese Mastitis ist relativ selten, kann in der akuten Form aber fatal verlaufen.
Die klinischen Symptome treten jäh auf – Schwellung der Milchdrüse, Schmerzhaftigkeit, erhöhte oder auch gesenkte Körpertemperatur und allgemeine toxämische Symptome (allgemeine Vergiftung des Organismus).
Das Sekret der Milchdrüse ist wässrig, bläulich, später blutig oder schokoladenfarbig, übelriechend.
Schwere Fälle können zum Tod des Tieres führen. Die Erkrankung kann auch in die chronische Form übergehen und zeitweise akut aufflammen. In chronisch oder subklinisch verlaufenden Fällen muss der Erreger nicht immer in der Milch nachgewiesen werden. Falls die Diagnose rechtzeitig und korrekt gestellt wird, besteht eine gewisse Hoffnung, dass die Milchkuh geheilt werden könnte, deshalb müssen die Kultivierung und die Untersuchung der Antibiotikaempfindlichkeit so schnell wie möglich durchgeführt werden. Nur anhand des klinischen Verlaufs ist eine Pseudomonaden-Mastitis nicht von einer von Enterobakterien (E.coli, Klebsiella sp. usw.) verursachten Mastitis zu unterscheiden.
Psudomonas aeruginosa verfügt über einen hohen Grad natürlicher Antibiotikaresistenz, die rasche Durchführung des Tests ist deshalb entscheidend.
Für die Vorbeugung der Erkrankung dienen ein hoher Hygienestandard und aseptische Vorgangsweisen bei intramammaren Eingriffen.
Auf dem ClearMilk Test wächst Pseudomonas aeruginosa im Sektor der gramnegativen Stäbchen (denn es gehört in diese Gruppe), und zwar in größeren weißen (oder auch gelblichen oder grünen), flachen Kolonien. Manche Stämme der Art Pseudomonas aeruginosa, aber nicht alle, produzieren Pigmente, deshalb können wir neben weißen Kolonien seltener auch farbige antreffen.
Bei einer Pseudomonadeninfektion ist es angebracht, die Diagnose mit MALDI TOF oder einer anderen bakeriologischen Methode zu bestätigen und vor allem eine schnelle Untersuchung auf Antibiotikaempfindlichkeit durchzuführen! Wir führen alle Untersuchungen in unserem Labor durch.